Geschichtliches Forum
Veranstaltungsort:
Stadtbücherei Lüdenscheid
Graf-Engelbert-Platz 6
(Auf Ausnahmen wird bei den betroffenen Veranstaltungen hingewiesen)
Der Geschichts- und Heimatverein e. V. setzt seine Vortragsreihe zu Themen der Geschichte und Zeitgeschichte fort. Die Vorträge haben eine Dauer von bis zu einer Stunde; für das anschließende Gespräch ist etwa eine halbe Stunde vorgesehen. Der Eintritt ist frei. Der Einlass ist um 17 Uhr.
Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins: Dr. Arnhild Scholten
Leiter des Geschichtlichen Forums: Dr. Dietmar Simon
Wichtiger Hinweis:
Aufgrund des zunehmenden Besucherinteresses werden beim Einlass um 17 Uhr Platzkarten verteilt, um sicherzustellen, dass nicht mehr Besucher an der Veranstaltung teilnehmen, als dies aus brandschutztechnischen Gründen erlaubt ist. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig zu den Veranstaltungen zu erscheinen. Eine Reservierung der Platzkarten ist nicht möglich.
19. September, 17.30 Uhr:
„Von LÜD und AL zu LS. Die kommunale Neugliederung des Lüdenscheider Raumes 1969“
Referent: Klaus Crummenerl, Lüdenscheid
Vor 50 Jahren wurde die alte Gemeinde Lüdenscheid-Land aufgelöst, die Stadt Lüdenscheid verlor ihre Kreisfreiheit. Der größte Teil der Landgemeinde kam nach einem erbitterten Streit zur Stadt. Viele Menschen wurden dadurch unmittelbar betroffen. Der Vortrag geht auf die historische Vorgeschichte, die vorgeschlagenen Alternativen und die endliche gesetzliche Regelung ein. Abschließend wird die kommunale Neugliederung aus heutiger Sicht kritisch beleuchtet.
Einen Bericht der Lüdenscheider Nachrichten über die Veranstaltung finden Sie hier.
10. Oktober, 17.30 Uhr:
„Die vergessenen Juden von Lüdenscheid. Eine Spurensuche“
Referent: Hans-Ulrich Dillmann, Lüdenscheid
Etwas über 100 Jüdinnen und Juden lebten bei Hitlers Machtergreifung in unserer Stadt. In Wirklichkeit ist die Zahl derer, die einen persönlichen Bezug Lüdenscheid hatten, weitaus größer. Um die 200 Namen Jüdinnen und Juden wurden hier geboren oder wohnten hier zeitweise. Ihnen allen ist eins gemeinsam: Sie wurden Opfer der Judenverfolgungen zwischen 1933 und 1945, wurden aus Lüdenscheid vertrieben oder deportiert, von Gestapo und Polizei an ihrem neuen Wohn- oder Zufluchtsort im europäischen Ausland verhaftet und in die Todeslager verschleppt. Aber es gibt auch jene, die es schafften, sich ins sichere Ausland zu retten. Hans-Ulrich Dillmann hat sich auf die Spurensuche nach ihnen gemacht und viele Daten und Informationen zu ihren Biografien zusammengetragen.
Hans-Ulrich Dillmann wohnt seit vier Jahren in Lüdenscheid, nachdem er jahrelang in der Karibik als Lateinamerika-Korrespondent gelebt hat. Dort verbringt er noch immer die kalten Wintertage. Er hat mit der Historikerin Susanne Heim ein Buch über die jüdische Siedlung Sosúa in der Dominikanischen Republik veröffentlicht mit dem Titel „Fluchtpunkt Karibik“. Was Dillmann damals noch nicht wusste, einer der Bewohner hat 1938/1939 auch in Lüdenscheid gelebt.
Einen Bericht der Lüdenscheider Nachrichten über die Veranstaltung finden Sie hier.
07. November, 17.30 Uhr:
„Meine Wendezeit in Berlin von 1987 – 1997“
Referent: Konrad Lorenzen, Lüdenscheid
Der ehemalige MVG-Geschäftsführer, Konrad Lorenzen, berichtet über seinen überraschenden Ruf 1987 nach Westberlin, wo er, seit 1988 Chef der BVG, die politische Wende in der DDR und, im November 1989, den Fall der Berliner Mauer erlebt und nun vor der Jahrhundertaufgabe steht, den gesamten Berliner ÖPNV wieder zu vereinen, zu reparieren und zu modernisieren. Ein Beispiel für die Folgen des Mauerfalls vor dreißig Jahren, aus erster Hand erzählt.
Einen Bericht der Lüdenscheider Nachrichten über die Veranstaltung finden Sie hier.
12. Dezember, 17.30 Uhr:
„Das Lüdenscheider Ortsfamilienbuch“
Referent: Thomas W. Hostert, Wuppertal
Ortsfamilienbücher entstanden und entstehen für mehrere westfälische Gemeinden. Auch für Lüdenscheid wird ein Ortsfamilienbuch erarbeitet. Dies geschieht durch Thomas W. Hostert, der über Anlage und Entstehung des Buches berichten wird. Es wird die biographischen Daten aus Personenstandsquellen bis 1874 (Einführung der Standesämter) einbeziehen und darüber hinaus zahlreiche Belegstellen vornehmlich aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert beinhalten und damit für viele Forschungsgebiete (prosopographische und genealogische, aber z. B. auch sozial‑, wirtschafts- und rechtshistorische Forschung) nutzbar sein.