Zu einer umfassenden Bilderschau der flämischen Malerdynastie von Jan bis Abraham Brueghel in Paderborn hatte der Geschichts- und Heimatverein eine zweitägige Exkursion veranstaltet. Dreißig Teilnehmer hatten das Vergnügen, über 70 der teils kritischen, teils witzigen Gemälde der Brueghels aus dem Bauernleben zu studieren, die zurzeit in der historischen Reithalle des Schlosses Neuhaus bei Paderborn — einmalig für Deutschland — ausgestellt werden. In dieser Fülle mit Leihgaben überwiegend aus Privatbesitz, darunter auch Werke von Hieronymus Bosch und Rubens, sind die Brueghels hierzulande noch nie gezeigt worden.
Unter der Reiseleitung von Rudolf Sparing stand im weiteren Programm eine Stadtführung durch Paderborn mit intensiver Betrachtung des Dombereichs an. Am Sonntagmorgen ging es dann zum Klostermuseum bei Dalheim, das der Landschaftsverband Westfalen-Lippe sehr aufwändig erneuert und künstlerisch hochwertig renoviert hat. Den Anspruch, ein „Museum für historische Klosterkultur“ zu sein, erfüllt die auch landschaftlich reizvolle Anlage umfassend.
Den Reiseabschluss bildete ein Rundgang durch die nahebei gelegene Wewelsburg. Die im Stil der Weser-Renaissance errichtete Dreiecksburg ist in dieser Form einzigartig in Deutschland. Sie wurde zur Zeit der Nazi-Herrschaft von der „SS“ als kultischer Versammlungsbau der „Schwarzen Elite“ genutzt und fungiert jetzt im Seiten- und Kellertrakt als Erinnerungs- und Gedenkstätte. Dass sie dennoch in schöner und imposanter Lage über dem Almetal ein Kreismuseum und eine Jugendherberge beinhaltet, ist kein Widerspruch. Auch davon konnten sich die Reiseteilnehmer bei ihrem wetterbegünstigten Rundgang überzeugen.