Seit dem Jahr 2005 ist die ehemalige Nazi-Ordensburg Vogelsang in der Eifel wieder der Öffentlichkeit zugängig. Dass diese gut erhaltene Schulungsstätte für den „Führernachwuchs“ nichts mit dem mittelalterlichen deutschen Orden zu tun hatte – dies und vieles mehr erfuhren knapp 40 Teilnehmer einer Exkursion des Lüdenscheider Geschichts- und Heimatvereins unter der Leitung von Rudolf Sparing vor Ort.
Gut dokumentiert ist die Baugeschichte der weitläufigen Anlage ab 1934, die abgebrochene Ausbildungszeit der „Junker“ ab 1936, die einmal nach gewonnenem Krieg im eroberten Osten Führungsaufgaben in der Parteiverwaltung hätten übernehmen sollen. Danach wird an die 55 Jahre währende belgische Standortgarnison von 1950 bis 2005 erinnert. Ein historisches Schmuckstück ist der über 1000 Plätze verfügende Kinosaal im Originalstil der plüschigen 50er Jahre. Jetzt ist die Gesamtanlage – es war die zweitgrößte aus der NS-Zeit nach dem Nürnberger Reichsparteitaggelände — zum Internationalen Platz erklärt worden, als Stätte der Begegnung in einem teils modernen Ambiente mit guter Infrastruktur.
Die Teilnehmer erlebten eine Plateauführung mit Innenbesichtigung und danach die neue Dauerausstellung „Bestimmung Herrenmensch, die NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“. Nach so viel Geschichte erfreute man sich am Aus- und Überblick über die Eifelberge an dem formschönen Stausee der Urft-Talsperre unterhalb der Burg.
Einen gleichlautenden Bericht der Lüdenscheider Nachrichten finden Sie hier.